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Query Builder

Mit dem Yii Query Builder (sinngem. "Abfrageersteller") kann man auf objektorientierte Weise SQL-Anweisungen erstellen. Ein Entwickler kann damit die einzelnen Teile eines SQL-Ausdrucks mittels Klassenmethoden und -eigenschaften festlegen. Der Query Builder baut daraus dann einen gültigen SQL-Ausdruck, der mit den üblichen DAO-Methoden verwendet werden kann, wie es im Kapitel Data Access Objects beschrieben wurde. Eine typische Anwendung des Query Builders zum erstellen eines SELECT-Ausdrucks sieht so aus:

$user = Yii::app()->db->createCommand()
    ->select('id, username, profile')
    ->from('tbl_user u')
    ->join('tbl_profile p', 'u.id=p.user_id')
    ->where('id=:id', array(':id'=>$id))
    ->queryRow();

Der Query Builder eignet sich am besten, wenn ein SQL-Ausdruck prozedural oder abhängig von bestimmten Konditionen zusammengebaut werden muss. Die wesentlichen Vorteile des Query Builders sind:

  • Er erlaubt das programmatische Erzeugen komplexer SQL-Ausdrücke.

  • Tabellen- und Spaltennamen werden automatisch in die richtigen Anführungszeichen gesetzt um Konflikte mit reservierten SQL-Wörtern und Sonderzeichen zu verhindern.

  • Auch Paramterwerte werden automatisch von korrekten Anführungszeichen eingefasst und soweit möglich "gebunden" um das Risiko von SQL-Injection-Angriffen zu minimieren.

  • Er bietet ein gewisses Maß an DB-Abstraktion, was die Migration auf eine andere DB-Platform erleichtert.

Der Query Builder muss nicht zwingend verwendet werden. Für einfache Abfragen ist es sogar einfacher und schneller die SQL-Abfragen direkt in den Code zu schreiben.

Hinweis: Der Query Builder kann nicht verwendet werden, um eine vorhandene Abfrage zu verändern. Hier ein Beispiel, was nicht funktioniert:

$command = Yii::app()->db->createCommand('SELECT * FROM tbl_user');
// die folgende Zeile wird den WHERE-Ausdruck NICHT anhängen:
$command->where('id=:id', array(':id'=>$id));

In anderen Worten: Mischen sie keine reinen SQL-Ausdrücke mit dem Query Builder.

1. Vorbereiten des Query Builders

Der Yii Query Builder steht in Form eines CDbCommands zur Verfügung, also jener Hauptklasse für DB-Abfragen, wie sie bereits in Data Access Objects beschrieben wurde.

Um den Query Builder zu verwenden, erstellt man zunächst eine neu CDbCommand-Instanz:

$command = Yii::app()->db->createCommand();

Das bedeutet, man holt sich zunächst über Yii::app()->db die DB-Verbindung und ruft dann CDbConnection::createCommand() auf, um die benötigte Objektinstanz zu erzeugen.

Beachten Sie, dass hier im Gegensatz zum Data Access Objects-Kapitel, kein SQL-Ausdruck an createCommand() übergeben wurde. Stattdessen werden die einzelnen Bestandteile des SQL-Ausdrucks mit den Query Builder Methoden wie folgt zusammengebaut.

2. Zusammenbau von Abfrageausdrücken

Abfrageausdrücke beziehen sich auf SELECT-SQL-Ausdrücke. Der Query Builder bietet eine Reihe von Methoden um die einzelnen Bestandteile eines SELECT-Ausdrucks zusammenzufügen. Da alle diese Methdoen die CDbCommand-Instanz zurückgeben, kann man die Aufrufe wie im Eingangsbeispiel gezeigt verketten.

  • select(): beschreibt den SELECT-Teil der Abfrage
  • selectDistinct(): beschreibt den SELECT-Teil der Abfrage und schaltet das DISTINCT-Flag ein
  • from(): beschreibt den FROM-Teil der Abfrage
  • where(): beschreibt den WHERE-Teil der Abfrage
  • join(): hängt ein INNER JOIN-Fragment an
  • leftJoin(): hängt ein LEFT OUTER JOIN-Fragment an
  • rightJoin(): hängt ein RIGHT OUTER JOIN-Fragment an
  • crossJoin(): hängt ein CROSS JOIN-Fragment an
  • naturalJoin(): hängt ein NATURAL JOIN-Fragment an
  • group(): beschreibt den GROUP BY-Teil der Abfrage
  • having(): beschreibt den HAVING-Teil der Abfrage
  • order(): beschreibt den ORDER BY-Teil der Abfrage
  • limit(): beschreibt den LIMIT-Teil der Abfrage
  • offset(): beschreibt den OFFSET-Teil der Abfrage
  • union(): hängt ein UNION-Fragment an

Wir beschreiben im folgenden, wie man diese Query Builder Methoden verwendet. Der Einfachheit halber gehen wir dabei von einer MySQL-Datenbank aus. Beachten Sie, dass sich je nach verwendetem DBMS das verwendete Zeichen für die Anführungszeichen bei Tabellen- und Spaltennamen sowie der Werte unterscheiden kann.

select()

function select($columns='*')

Die select()-Methode beschreibt den SELECT-Teil der Abfrage. Der $columns Parameter gibt die SELECT-Spalten entweder als String mit den Spaltennamen durch Komma getrennt oder als Array an. Spaltennamen können Tabellenpräfixe und/oder Spaltenaliase enthalten. Die Methode wird die Spaltennamen automatisch in korrekte Anführungszeichen setzen, es sei denn, eine Spalte enthält einige Klammern (was bedeutet, dass die Spalte als DB-Ausdruck angegeben wurde).

Hier einige Beispiele:

// SELECT *
select()
// SELECT `id`, `username`
select('id, username')
// SELECT `tbl_user`.`id`, `username` AS `name`
select('tbl_user.id, username as name')
// SELECT `id`, `username`
select(array('id', 'username'))
// SELECT `id`, count(*) as num
select(array('id', 'count(*) as num'))

selectDistinct()

function selectDistinct($columns)

Die selectDistinct()-Methode ähnelt select, mit dem Unterschied dass es das DISTINCT-Flag aktiviert. For example, selectDistinct('id, username') will generate the following SQL:

SELECT DISTINCT `id`, `username`

from()

function from($tables)

Die from()-Methode beschreibt den FROM-Teil einer Abfrage. Der $tables-Parameter gibt die Tabellennamen entweder als String mit Tabellennamen durch Komma getrennt oder als Array an. Tabellennamen können Schemapräfixe (z.B. public.tbl_user) und/oder Tabellenaliase (z.B. tbl_user u) enthalten. Die Methode setzt Tabellennamen automatisch in korrekte Anführungszeichen, es sei denn sie enthalten Klammern (was bedeutet, die Tabelle ist in Form einer Sub-Abfrage oder eines DB-Ausdrucks angegeben).

Hier einige Beispiele:

// FROM `tbl_user`
from('tbl_user')
// FROM `tbl_user` `u`, `public`.`tbl_profile` `p`
from('tbl_user u, public.tbl_profile p')
// FROM `tbl_user`, `tbl_profile`
from(array('tbl_user', 'tbl_profile'))
// FROM `tbl_user`, (select * from tbl_profile) p
from(array('tbl_user', '(select * from tbl_profile) p'))

where()

function where($conditions, $params=array())

Die where()-Methode beschreibt den WHERE-Teil einer Abfrage. Der $conditions-Parameter gibt die Abfragebedingung an und $params die Parameter die an die ganze Abfrage gebunden werden sollen. Der $conditions-Parameter kann entweder ein String (z.B. id=1) oder ein Array folgender Form sein:

array(operator, operand1, operand2, ...)

wobei operator einer der folgenden sein kann:

  • and: Die Operanden sollen mit AND verbunden werden. Zum Beispiel wird array('and', 'id=1', 'id=2') die Bedingung id=1 AND id=2 erzeugen. Falls ein Operand als Array vorliegt, wird dieser wiederum nach diesen Regeln in einen String umgewandelt. Zum Beispiel wird array('and', 'type=1', array('or', 'id=1', 'id=2')) den Ausdruck type=1 AND (id=1 OR id=2) erzeugen. Hierbei werden KEINE Anführungszeichen hinzugefügt bzw. kein Escaping vorgenommen.

  • or: Analog zum and-Operator werden die Operanden mit OR verbunden.

  • in: Operand 1 sollte eine Spalte oder ein DB-Ausdruck sein und Operand 2 ein Array mit der Reihe der Werte in der Operand 1 enthalten sein soll. Aus array('in', 'id', array(1,2,3)) wird somit id IN (1,2,3). Diese Methode fügt Anführungszeichen hinzu wo nötig und esacped die Werte im angegebenen Bereich.

  • not in: Analog zum in-Operator wird ein NOT IN erzeugt.

  • like: Operand 1 sollte eine Spalte oder ein DB-Ausdruck sein, Operand 2 ein String oder ein Array mit den Werten denen Operand 1 mit LIKE entsprechen soll. array('like', 'name', 'tester') erzeugt somit name LIKE '%tester%'. Ist Operand 2 ein Array werden mehrere mit AND verknüpfte LIKEs erzeugt. array('like', 'name', array('test', 'sample')) ergibt damit name LIKE '%test%' AND name LIKE '%sample%'. Diese Methode fügt Anführungszeichen hinzu, wo nötig und esacped die Werte im angegebenen Bereich.

  • not like: Analgo zum like-Operator wird ein NOT LIKE erzeugt.

  • or like: Analog zum like-Operator, außer dass OR verwendet wird, um mehrere LIKEs zu verbinden.

  • or not like: Analog zum not like-Operator, außer dass OR verwendet wird um mehrere LIKEs zu verbinden.

Hier einige Beispiele:

// WHERE id=1 or id=2
where('id=1 or id=2')
// WHERE id=:id1 or id=:id2
where('id=:id1 or id=:id2', array(':id1'=>1, ':id2'=>2))
// WHERE id=1 OR id=2
where(array('or', 'id=1', 'id=2'))
// WHERE id=1 AND (type=2 OR type=3)
where(array('and', 'id=1', array('or', 'type=2', 'type=3')))
// WHERE `id` IN (1, 2)
where(array('in', 'id', array(1, 2))
// WHERE `id` NOT IN (1, 2)
where(array('not in', 'id', array(1,2)))
// WHERE `name` LIKE '%Qiang%'
where(array('like', 'name', '%Qiang%'))
// WHERE `name` LIKE '%Qiang' AND `name` LIKE '%Xue'
where(array('like', 'name', array('%Qiang', '%Xue')))
// WHERE `name` LIKE '%Qiang' OR `name` LIKE '%Xue'
where(array('or like', 'name', array('%Qiang', '%Xue')))
// WHERE `name` NOT LIKE '%Qiang%'
where(array('not like', 'name', '%Qiang%'))
// WHERE `name` NOT LIKE '%Qiang%' OR `name` NOT LIKE '%Xue%'
where(array('or not like', 'name', array('%Qiang%', '%Xue%')))

Beachten Sie bitte, dass bei sämtlichen like-Operatoren die "Wildcard"-Zeichen (also % und _) manuell hinzugefügt werden müssen. Stammen die Daten aus einer Benutzereingabe, sollte man die enthaltenen Wildcard-Zeichen mit diesem Code "unschädlich" machen:

$keyword=$_GET['q'];
// escape % and _ characters
$keyword=strtr($keyword, array('%'=>'\%', '_'=>'\_'));
$command->where(array('like', 'title', '%'.$keyword.'%'));

order()

function order($columns)

Die order()-Methode bestimmt den ORDER BY-Teil einer Abfrage. Der Parameter $columns gibt die Spalten an, nach denen sortiert werden soll und kann entweder ein String aus Spaltennamen und Sortierrichtungen (ASC oder DESC) sein, die durch Komma getrennt werden oder eine Array aus selbigen. Spaltennamen können Tabellenpräfixe enthalten und werden auch automatisch in die richtigen Anführungszeichen gesetzt, es sei denn es tauchen Klammern auf (was bedeutet, dass es sich um einen DB-Ausdruck handelt).

Einige Beispiele:

// ORDER BY `name`, `id` DESC
order('name, id desc')
// ORDER BY `tbl_profile`.`name`, `id` DESC
order(array('tbl_profile.name', 'id desc'))

limit() und offset()

function limit($limit, $offset=null)
function offset($offset)

Die limit()- und offset()-Methoden definieren den LIMIT- und OFFSET-Teil einer Abfrage. Beachten Sie, dass diese Syntax evtl. nicht von allen DBMS unterstützt wird. In diesem Fall wird der gesamte Ausdruck vom Query Builder so umgeschrieben, dass er diese Funktion simuliert.

Hier wieder einige Beispiele:

// LIMIT 10
limit(10)
// LIMIT 10 OFFSET 20
limit(10, 20)
// OFFSET 20
offset(20)

join() und Varianten

function join($table, $conditions, $params=array())
function leftJoin($table, $conditions, $params=array())
function rightJoin($table, $conditions, $params=array())
function crossJoin($table)
function naturalJoin($table)

Die join()-Methode und deren Varianten legen fest, wie andere Tabellen mit INNER JOIN, LEFT OUTER JOIN, RIGHT OUTER JOIN, CROSS JOIN oder NATURAL JOIN angebunden werden sollen. Der $table-Parameter gibt den Namen der anzubindenden Tabelle an und kann ein Schemapräfix und/oder einen Alias enthalten. Die Methode setzt den Namen automatisch in korrekte Anführungszeichen, es sei denn, er enthält Klammern: Dann handelt es sich offenbar um einen DB-Ausdruck oder eine Sub-Abfrage. Mit dem $conditions-Parameter kann man die JOIN-Bedingung mit der gleichen Syntax wie bei where angeben. $params enthält die Parameter, die an die Abfrage gebunden werden sollen.

Beachten Sie, dass - im Gegensatz zu anderen Methoden des Query Builders - jeder Aufruf einer join-Methode an die vorhergehende anstückelt.

Einige Beispiele:

// JOIN `tbl_profile` ON user_id=id
join('tbl_profile', 'user_id=id')
// LEFT JOIN `pub`.`tbl_profile` `p` ON p.user_id=id AND type=1
leftJoin('pub.tbl_profile p', 'p.user_id=id AND type=:type', array(':type'=>1))

group()

function group($columns)

Mit der group()-Methode bestimmt man den GROUP BY-Teil einer Abfrage. Der Parameter $columns gibt die Spalten an, nach denen gruppiert werden soll und kann entweder ein String aus Spaltennamen sein, die durch Komma getrennt werden oder eine Array aus selbigen. Spaltennamen können Tabellenpräfixe enthalten und werden auch automatisch in passende Anführungszeichen gesetzt, es sei denn es tauchen Klammern auf (was bedeutet, dass es sich um einen DB-Ausdruck handelt).

Auch hierzu einige Beispiele:

// GROUP BY `name`, `id`
group('name, id')
// GROUP BY `tbl_profile`.`name`, `id`
group(array('tbl_profile.name', 'id')

having()

function having($conditions, $params=array())

Die having()-Methode gibt den HAVING-Teil einer Abfrage an. Sie wird analog zur where()-Methode verwendet.

Einige Beispiele:

// HAVING id=1 or id=2
having('id=1 or id=2')
// HAVING id=1 OR id=2
having(array('or', 'id=1', 'id=2'))

union()

function union($sql)

Die union()-Methode gibt den UNION-Teil einer Abfrage an. Sie fügt $sql per UNION an das bestehende SQL an. Ruft man die Methode mehrmals auf, werden auch mehrere SQLs angehängt.

Hier einige Beispiele:

// UNION (select * from tbl_profile)
union('select * from tbl_profile')

Abfragen ausführen

Hat man eine Abfrage mit obigen Methoden erstellt, kann man sie mit den üblichen DAO-Methoden ausführen, wie sie in Data Access Objects beschrieben wurden. Mit CDbCommand::queryRow() erhält man z.B. eine einzelne Zeile als Ergebnis, mit CDbCommand::queryAll() alle Zeilen auf einmal. Example:

$users = Yii::app()->db->createCommand()
    ->select('*')
    ->from('tbl_user')
    ->queryAll();

SQL generieren

Man kann die Abfragen des Query Builders nicht nur ausführen, sondern sich auch das erzeugte SQL liefern lassen. Dazu dient CDbCommand::getText().

$sql = Yii::app()->db->createCommand()
    ->select('*')
    ->from('tbl_user')
    ->text;

Wenn Parameter an den Ausdruck gebunden werden, sind diese in CDbCommand::params verfügbar.

Alternative Syntax zum Erstellen von Abfragen

In bestimmten Fällen können verkettete Methodenaufrufe eher ungünstig sein. Man kann daher stattdessen auch einfache Zuweisungen verwenden. Für jede Methode gibt es dazu eine Eigenschaft mit dem gleichen Namen. Weist man einer solchen Eigenschaft einen Wert zu, ist das das selbe, als hätte man die entsprechende Methode aufgerufen. Die folgenden beiden Befehle haben daher die selbe Auswirkung (vorausgesetzt $comman enthält ein CDbCommand-Objekt:

$command->select(array('id', 'username'));
$command->select = array('id', 'username');

Außerdem kann man auch an CDbConnection::createCommand() ein Array übergeben, dass diese Eigenschaftswerte als Schlüssel-Wert-Paare für das zu erzeugende CDbCommand enthält. Eine Abfrage kann man also auch so erstellen:

$row = Yii::app()->db->createCommand(array(
    'select' => array('id', 'username'),
    'from' => 'tbl_user',
    'where' => 'id=:id',
    'params' => array(':id'=>1),
))->queryRow();

Erstellen mehrfacher Abfragen

Eine CDbCommand-Instanz kann mehrfach wiederverwendet werden. Bevor man jedoch eine neue Abfrage damit erstellen kann, muss die vorhergehende Abfrage durch einen Aufruf von CDbCommand::reset() gelöscht werden:

$command = Yii::app()->db->createCommand();
$users = $command->select('*')->from('tbl_users')->queryAll();
$command->reset();  // clean up the previous query
$posts = $command->select('*')->from('tbl_posts')->queryAll();

3. Ausdrücke zum Verändern von Daten

Darunter versteht man Ausdrücke zum Einfügen, Aktualisieren und Löschen von Daten in ein DB-Tabelle. Der Query Builder bietet dazu die entsprechenden Methoden inser, update und delete an. Anders als bei den oben beschriebenen Methoden für SELECT-Abfragen, erzeugt jede dieser Methoden einen vollständigen SQL-Ausdruck und führt ihn sofort aus.

  • insert(): Fügt eine Zeile in ein Tabelle ein
  • update(): Aktualisiert eine Zeile in einer Tabelle
  • delete(): Löscht eine Zeile aus einer Tabelle

insert()

function insert($table, $columns)

Die insert()-Methode erzeugt einen INSERT-Ausdruck und führt ihn aus. Der Parameter $table gibt den Namen der Tabelle an, in die eine Zeile eingefügt werden soll. Die Werte werden in $columns als Array mit den jeweiligen Spaltennamen als Schlüssel übergeben. Der Tabellenname wird automatisch in korrekte Anführungszeichen gesetzt. Die Daten werden als Parameter gebunden.

Ein Beispiel:

// Führt dieses SQL aus:
// INSERT INTO `tbl_user` (`name`, `email`) VALUES (:name, :email)
$command->insert('tbl_user', array(
    'name'=>'Tester',
    'email'=>'tester@example.com',
));

update()

function update($table, $columns, $conditions='', $params=array())

Die update()-Methode erzeugt einen UPDATE-Ausdruck und führt ihn aus. Die Tabelle wird in $table angegeben, die Parameter als Name-Wert-Paare im Array $columns. $conditions und $params werden wie bei where verwendet und spezifizieren den WHERE-Teil im UPDATE Ausdruck. Der Tabellenname wird wieder automatisch in korrekte Anführungszeichen gesetzt und die Daten als Parameter an den Ausdruck gebunden.

Hier ein Beispiel:

// Führt dieses SQL aus:
// UPDATE `tbl_user` SET `name`=:name WHERE id=:id
$command->update('tbl_user', array(
    'name'=>'Tester',
), 'id=:id', array(':id'=>1));

delete()

function delete($table, $conditions='', $params=array())

Die delete()-Methode erzeugt einen DELETE-Ausdruck und führt ihn aus. Die Tabelle wird in $table angegeben. $conditions und $params werden wie bei where() verwendet und spezifizieren den WHERE-Teil im DELETE Ausdruck. Der Tabellenname wird wieder automatisch in korrekte Anführungszeichen gesetzt und die Daten als Parameter an den Ausdruck gebunden.

Hier ein Beispiel:

// Führt dieses SQL aus:
// DELETE FROM `tbl_user` WHERE id=:id
$command->delete('tbl_user', 'id=:id', array(':id'=>1));

4. Ausdrücke zum Verändern von Schemata

Neben den Funktionen zum Abfragen und Ändern von Daten, unterstützt der Query Builder auch Änderungen an der Datenbank selbst. Im einzelnen stehen zur Verfügung:

Info: Obwohl Datenbanksysteme ganz unterschiedliche Ausdrücke für diesee Änderungen erwarten, zielt der Query Builder auf eine vereinheitlichte Schnittstelle ab. Dadurch wird die Migration auf ein anderes Datenbanksystem deutlich erleichtert.

Abstrakte Datentypen

Der Query Builder führt eine Reihe abstrakter Datentypen ein. Im Gegensatz zu den tatsächlichen Datentypen der jeweiligen Systeme sind diese Typen unabhängig vom verwendeten DBMS. Der Query Builder wandelt sie je nach verwendetem DBMS in die passenden Datentyp um.

Folgende abstrakten Datentypen werden unterstützt:

  • pk: Universaltyp für Primärschlüssel, wird bei MySQL zu int(11) NOT NULL AUTO_INCREMENT PRIMARY KEY
  • string: Zeichenkette, wird bei MySQL zu varchar(255)
  • text: Text (langer String), wird bei MySQL zu text
  • integer: Ganze Zahl, wird bei MySQL zu int(11)
  • float: Fließkommazahl, wird bei MySQL zu float
  • decimal: Dezimalzahl, wird bei MySQL zu decimal
  • datetime: Datum/Uhrzeit, wird bei MySQL zu datetime
  • timestamp: Zeitstempel, wird bei MySQL zu timestamp
  • time: Zeit, wird bei MySQL zu time
  • date: Datum, wird bei MySQL zu date
  • binary: Binärdaten, wird bei MySQL zu blob
  • boolean: Bool'scher Wert, wird bei MySQL zu tinyint(1)
  • money: Monetärer Wert/Währung, wird bei MySQL zu decimal(19,4). Verfügbar seit Version 1.1.8

createTable()

function createTable($table, $columns, $options=null)

Der Befehl createTable() führt den SQL-Ausdruck zum Erstellen einer Tabelle aus. Der Parameter $table gibt den Namen der neuen Tabelle an, $columns enthält die anzulegenden Spalten in Array-Form (z.B. 'username'=>'string'). Der Parameter $options kann ein weiteres SQL-Fragment enthalten, das an den SQL-Ausdruck angehängt werden soll. Sowohl Tabellen- als auch Spaltennamen werden in die korrekten Anführungszeichen gesetzt.

Bei der Angabe der Spalten kann man die oben erwähnten abstrakten Datentypen verwenden. Der Query Builder wird diese dann je nach gerade verwendetem DBMS in einen passenden Datentyp umwandeln. Für MySQL wird somit aus string ein varchar(255).

Stattdessen kann man aber auch andere Typen angeben. Sie werden eins zu eins im erzeugten SQL verwendet. point ist zum Beispiel kein abstrakter Datentyp und wird direkt ins SQL übernommen. Bei string NOT NULL wird lediglich der abstrakte Typ string umgewandelt, man erhält also VARCHAR(255) NOT NULL.

Hier ein Beispiel, wie man eine Tabelle erstellt:

// CREATE TABLE `tbl_user` (
//     `id` int(11) NOT NULL AUTO_INCREMENT PRIMARY KEY,
//     `username` varchar(255) NOT NULL,
//     `location` point
// ) ENGINE=InnoDB
createTable('tbl_user', array(
    'id' => 'pk',
    'username' => 'string NOT NULL',
    'location' => 'point',
), 'ENGINE=InnoDB')

renameTable()

function renameTable($table, $newName)

Mit renameTable() wird die Tabelle mit dem Namen $table nach $newName umbenannt. Die Namen werden in die korrekten Anführungszeichen eingefasst.

Ein Beispiel zum Umbenennen einer Tabelle:

// RENAME TABLE `tbl_users` TO `tbl_user`
renameTable('tbl_users', 'tbl_user')

dropTable()

function dropTable($table)

Der Befehl dropTable() führt den SQL-Ausdruck zum Löschen einer Tabelle aus. $table enthält den Namen der Tabelle, der vom Query Builder in die passenden Anführungszeichen gesetzt wird.

Ein Beispiel zum Löschen einer Tabelle:

// DROP TABLE `tbl_user`
dropTable('tbl_user')

truncateTable()

function truncateTable($table)

Mit der truncateTable()-Methode wird das SQL zum Leeren der Einträge in Tabelle $table ausgeführt. Der Tabellenname wird in die passenden Anführungszeichen gesetzt.

Ein Beispiel zum Leeren einer Tabelle:

// TRUNCATE TABLE `tbl_user`
truncateTable('tbl_user')

addColumn()

function addColumn($table, $column, $type)

Mit addColumn() wird ein SQL-Ausdruck ausgeführt, der der Tabelle $table eine neue Spalte namens $column hinzufügt. Als Typ $type kann ein abstrakter Datentyp angegeben werden. Tabellen- und Spaltennamen werden vom Query Builder in die richtigen Anführungszeichen gesetzt.

Das folgende Beispiel zeigt, wie man eine neue Spalte hinzufügt:

// ALTER TABLE `tbl_user` ADD `email` varchar(255) NOT NULL
addColumn('tbl_user', 'email', 'string NOT NULL')

dropColumn()

function dropColumn($table, $column)

dropColumn() führt das SQL zum Entfernen einer Tabellenspalte aus. $table gibt den Namen der Tabelle an, aus der die Spalte $column entfernt werden soll. Beide Namen werden in die korrekten Anführungszeichen eingefasst.

Hier ein Beispiel zum Entfernen einer Spalte:

// ALTER TABLE `tbl_user` DROP COLUMN `location`
dropColumn('tbl_user', 'location')

renameColumn()

function renameColumn($table, $name, $newName)

Mit renameColumn() wird die Spalte $name in der Tabelle $table nach $newName umbenannt. Alle Namen werden in die richtigen Anführungszeichen gesetzt.

Ein Beispiel hierzu:

// ALTER TABLE `tbl_users` CHANGE `name` `username` varchar(255) NOT NULL
renameColumn('tbl_user', 'name', 'username')

alterColumn()

function alterColumn($table, $column, $type)

Mit der Methode alterColumn() wird eine Tabellenspalte verändert. $table gibt den Namen der Tabelle, $column den Namen der darin enthaltenen zu ändernden Spalte an. $type gibt den neuen Datentypen der Spalte an und kann auch wieder einen abstrakten Datentypen enthalten. Tabellen- und Spaltennamen werden in richtige Anführungszeichen gesezt.

Hier ein Beispiel zum Verändern einer Tabellenspalte:

// ALTER TABLE `tbl_user` CHANGE `username` `username` varchar(255) NOT NULL
alterColumn('tbl_user', 'username', 'string NOT NULL')

addForeignKey()

function addForeignKey($name, $table, $columns,
    $refTable, $refColumns, $delete=null, $update=null)

Die Methode addForeignKey() führt einen SQL-Ausdruck aus, der eine Fremdschlüsselbeziehung zu einer Tabelle hinzufügt. Der $name-Parameter legt den Namen der Beziehung fest. $table und $columns definieren Tabellen- und Spaltenname(n) des Fremschlüssels. Mehrere Spaltennamen müssen hierbei durch Kommas getrennt werden. $refTable und $refColumns geben das Ziel der Fremdschlüsselbeziehung an. Mit den Parametern $delete und $update können die ON DELETE- und ON UPDATE-Optionen für den SQL-Ausdruck übergeben werden. Die meisten DBMS unterstützen diese Optionen: RESTRICT, CASCADE, NO ACTION, SET DEFAULT, SET NULL. Tabellen-, Spalten- und Indexnamen werden wieder in korrekte Anführungszeichen eingefasst.

Hier ein Beispiel, wie man eine solche Beziehung hinzufügt:

// ALTER TABLE `tbl_profile` ADD CONSTRAINT `fk_profile_user_id`
// FOREIGN KEY (`user_id`) REFERENCES `tbl_user` (`id`)
// ON DELETE CASCADE ON UPDATE CASCADE
addForeignKey('fk_profile_user_id', 'tbl_profile', 'user_id',
    'tbl_user', 'id', 'CASCADE', 'CASCADE')

dropForeignKey()

function dropForeignKey($name, $table)

Mit dropForeignKey() wird eine Fremdschlüsselbeziehung gelöscht. $name muss dabei den Namen der zu löschenden Beziehung, $table die Tabelle für die er definiert wurde enthalten. Beide Namen werden in die richtigen Anführungszeichen eingefasst.

Hier ein Beispiel:

// ALTER TABLE `tbl_profile` DROP FOREIGN KEY `fk_profile_user_id`
dropForeignKey('fk_profile_user_id', 'tbl_profile')

createIndex()

function createIndex($name, $table, $column, $unique=false)

createIndex() erzeugt in der Tabelle $table einen Index mit dem Namen $name über die Spalte $column. Der Parameter $unique gibt an, ob ein eindeutiger Index erzeugt werden soll. Bei Indizes über mehrere Spalten müssen die einzelnen Namen mit Kommas getrennt werden. Alle Namen werden vom Query Builder korrekt in Anführungszeichen gesetzt.

Hier ein Beispiel:

// CREATE INDEX `idx_username` ON `tbl_user` (`username`)
createIndex('idx_username', 'tbl_user')

dropIndex()

function dropIndex($name, $table)

dropIndex() löscht den Index mit dem Namen $name aus der Tabelle $table. Beide Namen werden in die korrekten Anführungszeichen gesetzt.

Hier ein Beispiel:

// DROP INDEX `idx_username` ON `tbl_user`
dropIndex('idx_username', 'tbl_user')

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