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ActiveRecord

Man kann so gut wie alle Datenbankaufgaben mit Yii-DAO lösen. In 90% der Fälle führt man aber immer wieder die gleichen Anweisungen zum Lesen, Schreiben, Aktualisieren und Löschen von Datensätzen (CRUD) aus. Außerdem erschwert es die Codewartung, wenn zu viele SQL-Anweisungen darin vorkommen. Als Alternative bieten sich daher oft ActiveRecords an.

ActiveRecords (oder kurz AR) sind eine verbreitete Technik zur sog. objektrelationalen Abbildung (engl.: object-relational mapping,ORM). Jede AR-Klasse steht für eine Tabelle (oder einen View) in der Datenbank. Die Spalten der Tabelle werden zu AR-Klasseneigenschaften. Eine einzelne Tabellenzeile wird zu einem AR-Objekt, das auch gleich Methoden für die üblichen CRUD-Operationen bereitstellt. So kann man durch AR objektorientiert mit DB-Daten arbeiten. Um zum Beispiel eine neue Zeile in die Tabelle tbl_post einzufügen, schreibt man:

$post=new Post;
$post->title='Beispielbeitrag';
$post->content='Inhalt des Beitrags';
$post->save();

In diesem Kapitel geht es darum, wie man AR-Instanzen anlegt und für CRUD-Operationen verwendet. Im nächsten Kapitel zeigen wir dann, wie man mit Relationen arbeitet. Sämtliche Beispiele basieren auf der folgenden Datenbanktabelle. Beachten Sie dabei bitte, dass Sie SQL AUTOINCREMENT durch AUTO_INCREMENT ersetzen müssen, falls Sie MySQL verwenden.

CREATE TABLE tbl_post (
    id INTEGER NOT NULL PRIMARY KEY AUTOINCREMENT,
    title VARCHAR(128) NOT NULL,
    content TEXT NOT NULL,
    create_time INTEGER NOT NULL
);

Hinweis: AR ist nicht unbedingt für alle Datenbankaufgaben geeignet. AR ist zweckmäßig, um Datenbanktabellen in PHP abzubilden sowie für Abfragen, die kein komplexes SQL erfordern. In komplizierten Fällen sollte man stattdessen direkt Yii-DAO verwenden.

1. Aufbau einer DB-Verbindung

Um auf die Datenbank zugreifen zu können, benötigt AR eine Datenbankverbindung. Standardmäßig erwartet AR diese in der Applikationskomponente db. Hier ein Beispiel, wie diese Komponente konfiguriert werden kann:

return array(
    'components'=>array(
        'db'=>array(
            'class'=>'system.db.CDbConnection',
            'connectionString'=>'sqlite:path/to/dbfile',
            // Schema Caching einschalten, um die Performance zu verbessern
            // 'schemaCachingDuration'=>3600,
        ),
    ),
);

Tipp: ActiveRecord benötigt einige Metadaten über Tabellen, um zum Beispiel die Spalteninformationen zu ermitteln. Das Lesen und Analysieren dieser Daten braucht Zeit. Falls sich das Schema Ihrer Datenbank kaum mehr ändert, sollten Sie daher Schema-Caching aktivieren, indem Sie die Eigenschaft CDbConnection::schemaCachingDuration auf einen Wert größer 0 setzen.

Die AR-Unterstützung ist auf bestimmte Datenbankmanagementsysteme (DBMS) begrenzt. Derzeit werden folgende DBMS unterstützt:

Falls Sie statt db eine andere Verbindungskomponente verwenden möchten oder Sie mit AR auf mehreren Datenbanken arbeiten, können Sie CActiveRecord::getDbConnection() in Ihrer Klasse überschreiben. Die CActiveRecord-Klasse ist die Basisklasse für alle AR-Klassen.

Tipp: Es gibt zwei Methoden, um mit AR auf mehren Datenbanken zu arbeiten. Falls die Datenbankschemata sich unterscheiden, können Sie mehrere AR-Basisklassen anlegen, die jeweils getDbConnection() überschreiben. Ist das Schema überall gleich, ist es günstiger, die statische Variable CActiveRecord::db dynamisch zu ändern.

2. Definieren von AR-Klassen

Um auf eine Datenbanktabelle zuzugreifen, muss zuerst eine neue AR-Klasse von CActiveRecord abgeleitet werden. Jede Klasse repräsentiert eine einzelne Datenbanktabelle, eine AR-Instanz eine Zeile in dieser Tabelle. Das folgende Beispiel zeigt den Minimalcode einer AR-Klasse. In diesem Fall für die Tabelle tbl_post.

class Post extends CActiveRecord
{
    public static function model($className=__CLASS__)
    {
        return parent::model($className);
    }
}

Tipp: Da AR-Klassen oft an vielen Stellen verwendet werden, importiert man am besten gleich das ganze Modelverzeichnis. Liegen alle AR-Klassen (wie meist üblich) im Verzeichnis protected/models, wird dies wie folgt konfiguriert:

return array(
  'import'=>array(
      'application.models.*',
  ),
);

Standardmäßig hat die AR-Klasse den gleichen Namen wie die Datenbanktabelle, Sie können aber auch einen abweichenden Tabellennamen verwenden, indem Sie die tableName()-Methode überschreiben. Die model()-Methode muss in jeder AR-Klasse definiert werden, worauf wir in Kürze noch näher eingehen werden.

Info: Um ein Tabellenpräfix zu verwenden, kann man die tableName()-Methode auch wie folgt überschreiben:

public function tableName()
{
    return '{{post}}';
}

Statt eines vollständigen Tabellennamens, gibt man den Namen der Tabelle ohne Präfix, aber dafür in doppelten geschweiften Klammern zurück.

Über die Objekteigenschaften kann man auf die Daten einer Tabellenzeile zugreifen. Um zum Beispiel den Wert für die Spalte title zu setzen, schreibt man:

$post=new Post;
$post->title='Ein Beispielbeitrag';

Erstaunlicherweise kann man auf die title-Eigenschaft zugreifen, obwohl diese in der Post-Klasse gar nicht deklariert wurde. Das liegt daran, das AR die magische PHP-Methode __get() (bzw. __set()) verwendet, um Tabellenspalten wie Objekteigenschaften verfügbar zu machen. Versucht man jedoch, ein nicht existentes Feld anzusprechen, wird eine Exception ausgelöst.

Info: In diesem Handbuch werden alle Tabellen- und Spaltennamen kleingeschrieben, da verschiedene DBMS mit Groß-/Kleinschreibung unterschiedlich umgehen. PostgreSQL zum Beispiel ignoriert die Schreibweise standardmäßig. Falls ein Spaltenname Groß- und Kleinbuchstaben enthält, muss er dort in Anführungszeichen gesetzt werden. Durch konsequente Kleinschreibung umgeht man dieses Problem.

AR erwartet, dass für alle Tabellen korrekte Primärschlüssel in der Datenbank definiert wurden. Ist das für eine Tabelle nicht der Fall, muss die Methode primaryKey() den Primärschlüssel wie folgt zurückliefern:

public function primaryKey()
{
    return 'id';
    // Für zusammengesetzte Primärschlüssel kann ein Array wie folgt
    // zurückgegeben werden:
    // return array('pk1', 'pk2');
}

3. Einfügen von Datensätzen

Um eine neue Zeile in eine Datenbanktabelle einzufügen, erzeugt man eine Objektinstanz der zugehörigen AR-Klasse, setzt die entsprechenden Eigenschaften und ruft die save()-Methode auf.

$post=new Post;
$post->title='Beispielbeitrag';
$post->content='Inhalt des Beispielbeitrags';
$post->create_time=time();
$post->save();

Ist in der Datenbank AUTOINCREMENT für den Primärschlüssel aktiviert, enthält die neue AR-Instanz nach dem Speichern automatisch den vergebenen Schlüssel. Im Beispiel enhält also das id-Attribut den neuen Schlüssel, ohne dass dieses explizit gesetzt wurde.

Wurden im Tabellenschema der DB statische Vorgabewerte für bestimmte Spalten definiert (z.B. ein String oder eine Zahl), werden diese nach dem Speichern ebenfalls automatisch bei den entsprechenden Eigenschaften gesetzt. Möchte man diese Vorgabewerte ändern, kann man das in der AR-Klasse wie folgt erreichen:

class Post extends CActiveRecord
{
    public $title='Bitte den Titel eingeben';
    ......
}
 
$post=new Post;
echo $post->title;  // Dies führt zur Anzeige von: Bitte den Titel eingeben

Man kann einem Attribut auch einen Wert vom Typ CDbExpression zuweisen, bevor der Datensatz in der Datenbank gespeichert wird. Um zum Beispiel einen Zeitstempel zu speichern, wie er von der MySQL-Funktion NOW() geliefert wird, schreibt man:

$post=new Post;
$post->create_time=new CDbExpression('NOW()');
// $post->create_time='NOW()'; funktioniert nicht,
// da 'NOW()' wie ein String behandelt werden würde.
$post->save();

Tipp: Obwohl man durch AR keine umständlichen SQL-Ausdrücke mehr schreiben muss, kann es zur Fehlersuche nützlich sein, die im Hintergrund verwendeten SQL-Befehle zu untersuchen. Das geht mit Hilfe des Log-Features von Yii. Konfiguriert man zum Beispiel eine CWebLogRoute, werden die ausgeführten SQL-Befehle am Ende der Seite angezeigt. Setzt man CDbConnection::enableParamLogging auf true, werden dort auch die gebundenen Parameterwerte angezeigt.

4. Lesen von Datensätzen

Um Daten aus der Datenbanktabelle zu lesen verwendet man eine der folgenden find-Methoden:

// Finde die erste Zeile, die die angegebene Bedingung erfüllt
$post=Post::model()->find($condition,$params);
// Finde die Zeile mit dem angegebenen Primärschlüssel
$post=Post::model()->findByPk($postID,$condition,$params);
// Finde die Zeile mit den angegeben Attributwerten
$post=Post::model()->findByAttributes($attributes,$condition,$params);
// Finde die erste Zeile unter Anwenden der angegeben SQL-Anweisung
$post=Post::model()->findBySql($sql,$params);

Oben wird die find-Methode auf Post::model() aufgerufen. Wie Sie sich erinnern, ist die statische model()-Methode bei jeder AR-Klasse nötig. Sie gibt eine AR-Instanz zurück, mit der man auf Methoden der Klassenebene zugreifen kann. Das ist ganz ähnlich zu statischen Klassenmethoden, allerdings hier in einem Objektkontext.

Findet die find-Methode eine Zeile zu den gegebenen Abfragebedingungen, liefert sie ein Post-Objekt mit den entsprechenden Daten zurück. Die geladenen Werte können dann wie normale Objekteigenschaften z.B. mit $post->title ausgelesen werden.

Wurde keine entsprechende Zeile gefunden, liefert find den Wert null zurück.

Die Abfragebedingungen werden über die Argumente $condition und $params an find übergeben. $condition kann ein String sein, der die WHERE-Klausel in einer SQL Abfrage darstellt, $params ein Array mit Parametern, falls $condition Platzhalter enthält. Hier ein Beispiel:

// Finde die Zeile mit postID=10
$post=Post::model()->find('postID=:postID', array(':postID'=>10));

Hinweis: Bei manchen Datenbanksystemen muss die postID-Spalte in obigem Beispiel escaped werden. Bei PostgreSQL, muss $condition zum Beispiel "postID"=:postID lauten, da PostgreSQL standardmäßig die Groß-/Kleinschreibung von Spaltennamen nicht berücksichtigt.

$condition kann auch viel komplexere Abfragebedingungen enthalten, indem man statt eines Strings eine Instanz von CDbCriteria übergibt. Damit können dann weitere Kriterien angegeben werden:

$criteria=new CDbCriteria;
$criteria->select='title';  // Nur die 'title' Spalte wird ausgewählt
$criteria->condition='postID=:postID';
$criteria->params=array(':postID'=>10);
$post=Post::model()->find($criteria); // $params ist nicht nötig

Beachten Sie, dass das $params-Argument nicht mehr benötigt wird, da die Parameter bereits in CDbCriteria angegeben werden können.

Alternativ zu einem CDbCriteria-Objekt, kann auch ein Array an die find-Methode übergeben werden. Die Schlüssel und Werte des Array entsprechen dann den Namen und Werten der Eigenschaften von CDbCriteria. Das obige Beispiel kann daher wie folgt umformuliert werden:

$post=Post::model()->find(array(
    'select'=>'title',
    'condition'=>'postID=:postID',
    'params'=>array(':postID'=>10),
));

Info: Soll nach bestimmten Spaltenwerten in einer Tabelle gesucht werden, kann man dazu findByAttributes() verwenden. $attributes ist ein Array mit Spaltennamen als Schlüsseln und den gesuchten Werten als Arraywerten. In einigen Frameworks wird dies über Methoden wie z.B. findByNameAndTitle gelöst. Obwohl diese Herangehensweise ihre Reize besitzt, sorgt sie oft für Verwirrung und Konflikte bzw. Problemen im Zusammenhang mit der Groß-/Kleinschreibung von Spaltennamen.

Erfüllen mehrere Datenzeilen die Abfragebedingung, können diese alle auf einmal mit den folgenden findAll-Methoden bezogen werden. Jede von Ihnen hat ihr Pendant bei den eben beschriebenen find-Methoden:

// Finde alle Zeilen, die die angegebene Bedingung erfüllen
$posts=Post::model()->findAll($condition,$params);
// Finde alle Zeilen mit dem angegebenen Primärschlüsseln
$posts=Post::model()->findAllByPk($postIDs,$condition,$params);
// Finde alle Zeilen mit den angegeben Attributwerten
$posts=Post::model()->findAllByAttributes($attributes,$condition,$params);
// Finde alle Zeilen unter Anwendung der angegeben SQL-Anweisung
$posts=Post::model()->findAllBySql($sql,$params);

Im Unterschied zu find liefern die findAll-Methoden ein leeres Array zurück, falls keine entsprechende Zeile gefunden wurde.

AR bietet noch weitere Methoden, die viele gängige Aufgaben vereinfachen:

// Liefert die Anzahl der Zeilen, die die angegebene Bedingung erfüllen
$n=Post::model()->count($condition,$params);
// Liefert die Anzahl der Zeilen durch Anwenden der angegeben SQL-Anweisung
$n=Post::model()->countBySql($sql,$params);
// Prüft, ob mindestens eine Zeile die angegebene Bedingung erfüllt
$exists=Post::model()->exists($condition,$params);

5. Aktualisieren von Datensätzen

Wurde eine AR-Instanz mit den Werten einer Tabellenzeile befüllt, können diese verändert und in die Datenbank zurückgespeichert werden.

$post=Post::model()->findByPk(10);
$post->title='Geänderter Titel eines Beitrags';
$post->save(); // Änderung in der Datenbank speichern

Wie Sie sehen, wird die save()-Methode auch zum Aktualisieren von Einträgen verwendet. Wurde eine Instanz also mit new erzeugt, fügt save() einen neuen Datensatz ein. Stammt das Objekt von einer Abfrage, aktualisiert save() die entsprechende Tabellenzeile. Mit CActiveRecord::isNewRecord kann man prüfen, ob es sich um ein neues Objekt handelt oder nicht.

Man kann einzelne oder mehrere Zeilen in einer Tabelle auch aktualisieren, ohne sie vorher zu laden.AR bietet dazu die folgenden nützlichen Methoden auf Klassenebene an:

// Aktualisiere die Zeilen, die die angegebene Bedingung erfüllen
Post::model()->updateAll($attribute,$bedingung,$params);
// Aktualisiere die Zeilen mit dem/den angegebenen Primärschlüssel(n),
// die die angegebene Bedingung erfüllen
Post::model()->updateByPk($pk,$attribute,$bedingung,$params);
// Aktualisiere Zählerspalten in den Zeilen, die die angegebene Bedingung erfüllen
Post::model()->updateCounters($zaehler,$bedingung,$params);

Hier ist $attribute ein Array von Werten, die durch Feldnamen indiziert sind. $zaehler ist ein Array ansteigender Werte, die durch Feldnamen indiziert sind. $bedingung und $params wurden bereits in den vorangegangenen Abschnitten beschrieben.

6. Löschen von Datensätzen

Man kann eine Datenzeile auch löschen, wenn die AR-Instanz dieser Zeile entspricht:

$post=Post::model()->findByPk(10); // Unter der Annahme, es gibt einen `Post` mit ID 10
$post->delete(); // Lösche diese Zeile in der Datenbanktabelle

Beachten Sie, dass die AR-Instanz nach dem Löschen unverändert bleibt, auch wenn die entsprechende Zeile in der Datenbank bereits gelöscht wurde.

Mit diesen Methoden (wieder auf Klassenebene) kann man Zeilen auch löschen, ohne sie vorher laden zu müssen:

// Lösche die Zeilen, die die angegebene Bedingung erfüllen
Post::model()->deleteAll($condition,$params);
// Lösche die Zeilen mit den angegebenen Primärschlüsseln,
// die die angegebene Bedingung erfüllen
Post::model()->deleteByPk($pk,$condition,$params);

7. Validieren der Daten

Vor dem Einfügen oder Aktualisieren eines Datensatzes, muss oftmals geprüft werden, ob die Werte auch bestimmten Regeln entsprechen. Diesen Vorgang nennt man auch Validierung. Sie ist insbesondere wichtig, wenn die zu speichernden Werte von Endanwendern stammen. Sämtlichen Daten von der Clientseite sollte man grundsätzlich nie vertrauen.

AR führt die Validierung beim Aufruf von save() automatisch durch. Die Prüfung erfolgt anhand der Regeln, die in der rules()-Methode der AR-Klasse angegeben wurden. Weitere Einzelheiten zur Definition von Prüfregeln finden Sie im Abschnitt Angeben von Validierungsregeln. Beim Speichern kommt es in der Regel zu diesem typischen Ablauf:

if($post->save())
{
    // Die Daten sind gültig und wurden erfolgreich eingefügt/aktualisiert
}
else
{
    // Die Daten sind ungültig. Fehlermeldungen mit getErrors() abfragen
}

Stammen die einzufügenden oder zu aktualisierenden Daten von einem HTML-Formular, müssen diese den entsprechenden AR-Eigenschaften zugewiesen werden:

$post->title=$_POST['title'];
$post->content=$_POST['content'];
$post->save();

Hat eine Tabelle viele Spalten, müsste man also umständlich alle Felder einzeln zuweisen. Über die attributes-Eigenschaft kann man das vermeiden, wie im folgenden Beispiel zu sehen. Weitere Details hierzu finden Sie im Abschnitt Sichere Attributzuweisungen sowie im Kapitel Erstellen der Action.

// Angenommen, $_POST['Post'] ist ein Array von Werten,
// das durch Feldnamen indiziert wurde
$post->attributes=$_POST['Post'];
$post->save();

8. Vergleichen von Records

Auch AR-Instanzen werden wie die entsprechenden Tabellenzeilen eindeutig durch ihre Primärschlüsselwerte identifiziert. Man kann zwei Instanzen also einfach über deren Primärschlüssel vergleichen, vorausgesetzt, sie gehören zur selben Klasse. Einfacher geht dies jedoch mit CActiveRecord::equals().

Info: Im Unterschied zu anderen Frameworks unterstützen Yiis AR auch zusammengesetzte Primärschlüssel. Sie bestehen aus zwei oder mehr Feldern und werden daher als Array dargestellt. Die Eigenschaft primaryKey liefert den Wert des Primärschlüssels einer AR-Instanz.

9. Anpassung

Zur Anpassung an bestimmte Abläufe, sind in CActiveRecord einige Methoden als Platzhalter implementiert, die man in eigenen AR-Klassen einfach überschreiben kann.

10. Transaktionen mit AR

Über die dbConnection-Eigenschaft kann bei jeder AR-Instanz auf die zugrundeliegende CDbConnection zugegriffen werden. Bei Bedarf kann man so das Transaktions-Feature von Yii-DAO verwenden:

$model=Post::model();
$transaction=$model->dbConnection->beginTransaction();
try
{
    // Finden und Speichern sind zwei Schritte, zwischen denen eine andere
    // Anfrage vorkommen könnte. Wir verwenden daher eine Transaktion, um
    // Konsistenz und Integrität zu gewährleisten.
    $post=$model->findByPk(10);
    $post->title='Titel eines neuen Beitrags';
    $post->save();
    $transaction->commit();
}
catch(Exception $e)
{
    $transaction->rollback();
}

11. Scopes

Hinweis: Die Idee für Scopes stammt ursprünglich von Ruby on Rails.

Ein Scope (engl.: named scope, sinngem.: benannter Bereich) stellt ein vordefiniertes Abfragekriterium dar, das man bei einem AR unter einem bestimmten Namen abrufen und sogar mit anderen Scopes kombinieren kann.

Meist werden Scopes als Array von Name-Kriterium-Paaren in der Methode CActiveRecord::scopes() definiert. Der folgende Code deklariert zum Beispiel die beiden Scopes veroeffentlicht und kuerzlich in der Modelklasse Beitrag:

class Beitrag extends CActiveRecord
{
    ......
    public function scopes()
    {
        return array(
            'veroeffentlicht'=>array(
                'condition'=>'status=1',
            ),
            'kuerzlich'=>array(
                'order'=>'erstellZeit DESC',
                'limit'=>5,
            ),
        );
    }
}

Jeder Scope besteht aus einem Array, dessen Werte zum Initialisieren einer CDbCriteria-Instanz verwendet werden können. Der Scope kuerzlich bestimmt zum Beispiel, dass die order-Eigenschaft auf erstell_zeit DESC und die limit-Eigenschaft auf 5 gesetzt werden soll. Dies wird also in ein Abfragekriterium übersetzt, das die letzten 5 Beiträge zurückliefern sollte.

Scopes werden meist als Modifikatoren beim Aufruf von find-Methoden verwendet. Mehrere Scopes können miteinander verkettet werden und resultieren so in einem immer weiter eingeschränkten Abfrageergebnis. Mit dem folgenden Code kann man so zum Beispiel die letzten 5 veröffentlichten Beiträge abfragen:

$beitraege=Beitrag::model()->veroeffentlicht()->kuerzlich()->findAll();

Scopes müssen grundsätzlich links vom Aufruf einer find-Methode stehen. Jeder einzelne von ihnen liefert ein Abfragekriterium, das mit weiteren Kriterien kombiniert wird, inklusive demjenigen, das als Parameter and die find-Methode übergeben wurde. Letztendlich fügt man einer Abfrage also eine Liste von Filtern hinzu.

Hinweis: Scopes können nur mit Methoden auf Klassenebene verwendet werden. Das bedeutet, dass die Methoden über KlassenName::model() aufgerufen werden muss.

Parametrisierte Scopes

Scopes können auch parametrisiert werden. Man könnte zum Beispiel die Anzahl der Beiträge des Scopes kuerzlich anpassen. Statt den Scope in der CActiveRecord::scopes-Methode anzugeben, wird dazu eine eigene Methode mit dem Namen des Scopes verwendet:

public function kuerzlich($limit=5)
{
    $this->getDbCriteria()->mergeWith(array(
        'order'=>'create_time DESC',
        'limit'=>$limit,
    ));
    return $this;
}

Die letzten 3 veröffentlichten Beiträge kann man dann so abfragen:

$beitraege=Beitrag::model()->veroeffentlicht()->kuerzlich(3)->findAll();

Wird der Parameter 3 weggelassen, werden standardmäßig die letzten 5 Beiträge angezeigt.

Standardscope

Ein Scope kann auch als Standardscope für eine Modelklasse festgelegt werden, so dass er bei allen Abfragen (inkl. relationalen) verwendet wird. So könnte zum Beispiel eine mehrsprachige Website ihre Inhalte immer nur in der Sprache des aktuellen Besuchers anzeigen wollen. Da dazu bei den allen Abfragen immer die selben Sprachkriterien verwendet werden müssen, kann man diese Aufgabe mit einem Standardscope lösen. Dazu wird die Methode CActiveRecord::defaultScope wie folgt überschrieben:

class Content extends CActiveRecord
{
    public function defaultScope()
    {
        return array(
            'condition'=>"sprache='".Yii::app()->language."'",
        );
    }
}

Dadurch verwendet der folgene Aufruf automatisch das eben festgelegte Abfragekriterium.

$contents=Content::model()->findAll();

Hinweis: Der Standardscope wird nur für SELECT-Abfragen verwendet. Bei INSERT-, UPDATE- und DELETE-Statements wird er ignoriert. Innerhalb einer Scopedeklaration können außerdem keine DB-Abfragen auf die gleiche AR-Klasse durchgeführt werden.

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